Was kostet ein Auslandssemester?

Die Kosten sind vom Zielland abhängig

Für ein Auslandssemester kannst Du mit Ausgaben in Höhe von 5.000 bis 15.000 Euro rechnen. Wie teuer es tatsächlich wird hängt stark von den Lebenshaltungskosten des Ziellands ab, wie lange Du dort bleibst und mit welchem Programm Du ins Ausland gehst. Als Vergleich hatte mich mein Auslandssemester in Australien insgesamt über 13.500 Euro gekostet, wohingegen das Semester in Taiwan für 7.000 Euro gut bezahlbar war.

Man muss aber auch dazu sagen, dass ich in Australien vor und nach dem Semester viel gereist bin, auf Bali einen Tauchschein gemacht habe und auch sonst mich finanziell wenig eingeschränkt hatte. Dagegen war das Leben in Taiwan für den Geldbeutel sehr schonend. Zum Vergleich: Man bekommt in Australien ein Mittagessen um 10-15 Euro wohingegen das Essen in Taiwan so günstig ist, dass die meisten Wohnungen nicht mal eine Küche haben, weil es dort ein gutes Mittagessen schon ab 3-5 Euro gibt.

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Wie Du die Kosten für ein Auslandssemester abschätzt​

Damit Du einen groben Richtwert für die Kosten Deines Auslandssemesters bekommst solltest Du Dir über folgende Eckdaten Gedanken machen:

  • Wann kann ich frühestens und spätestens an- und abreisen? Was kostet mich das mehr?
  • Möchte ich davor / danach reisen und was kostet es mich dort zu reisen ?
  • Wie komme ich dorthin und was kosten mich die Flüge?
  • Was kostet mich ein Mobilfunkvertrag dort?
  • Bin ich von den Studiengebühren befreit?
  • Kann ich mein Zimmer in der Heimat vermieten oder ganz aufgeben?
  • Was kostet mich die Unterkunft im Zielland?
  • Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten dort bzw. was werde ich am Tag für Essen und Trinken ausgeben?
  • Was möchte ich vor Ort noch alles machen?
  • Was kostet mich die Auslandskrankenversicherung* für Student*innen?
  • Habe ich schon den passenden Reiserucksack?
  • Welche Impfungen benötige ich?
  • Wie teuer ist es dort feiern zu gehen?
  • Was kostet die Metro-Monatskarte dort?
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Um ein besseres Gefühl für die Kosten vor Ort zu bekommen nutze ich immer den Numbeo Lebenshaltungskosten Index. Dort kannst Du nach der Stadt suchen in die Du ziehen wirst und bekommst eine sehr gute Preisspanne für Deine täglichen Ausgaben. Zum Beispiel wird dort aufgeschlüsselt, was ein Bier, ein Liter Milch, eine Flasche Wasser oder eine Mahlzeit in einem Restaurant kostet. Witzigerweise führt die Seite auch eine Angabe für ein Kombimenü bei McDonalds.

Selbst vor der konkreten Zusage für ein Auslandssemester solltest Du dich bei Flugsuchmaschinen, wie Flüge.de*, LastMinute.de* und Flugladen.de* für deren Newsletter anmelden um bei deiner Zusage einen Überblick über günstige Angebote zu haben. Den Newsletter findest Du auf den Websites, indem Du (nachdem Du über den o.g. Link auf die Website gekommen bist) auf das Logo der Flugseite klickst und etwas herunterscrollst.

Einen ausreichenden Puffer einplanen

Den Betrag, den Du hier errechnest, solltest Du mit einem zusätzlichen Puffer von 20% bis 40% versehen um auf der sicheren Seite zu sein, denn nichts wäre ärgerlicher als wenn Dir im Urlaub das Geld ausgeht! Außerdem hast Du so ein gutes Gewissen und kannst entspannt die Zeit genießen ohne laufend hart kalkulieren zu müssen. Ich selbst hatte den Fehler in Australien gemacht, da ich damals die Lebenshaltungskosten unterschätzt habe und mit dem Kursunterschied (der Euro ist gegenüber dem Australischen Dollar zu der Zeit stark abgewertet worden) mich erstmal an die neuen Ausgaben gewöhnen musste. Dadurch hatte ich in den ersten 6 Monaten schon mehr ausgegeben als geplant und folglich musste ich die restlichen Monate etwas mehr Haushalten, was allerdings relativ gut ging, da ich ich einen guten Puffer von 30% eingeplant hatte.

Stipendien, Auslands-BAföG und sonstige Einnahmen​

Neben Ausgaben hast Du hoffentlich auch „Einnahmen“! So werden bei Erasmusprogrammen auch meist Erasmusförderungen vergeben. Bei bilateralen Partnerschaften, also bei Partnerschaften der Hochschulen, gibt es ebenfalls die Möglichkeit sich auf Stipendien zu bewerben. Hier ist meist eine vorangegangene Tätigkeit als Hilfswissenschaftler (HiWi) oder als Tutor von Vorteil, denn ist ist und bleibt ein Geben und Nehmen. Zusätzlich solltest Du dich unbedingt für ein Auslands-BAföG bewerben, wenn Du noch in der Regelstudienzeit bist. Denn auch wenn Du beim regulären BAföG leer ausgehen würdest so sind die Bemessungsgrundlagen und Zuschläge großzügiger für ein Studium im Ausland bemessen und man bekommt tendenziell eher eine Förderung.

Im Idealfall kommst Du auch ohne die Förderung oder ein Stipendium aus, weil Du genügend Geld auf die Seite legen konntest. Dazu habe ich einen weiteren Beitrag geschrieben, wie Du dir dein Studium finanzierst.

Die beste Reisezeit einplanen​

Damit dein Auslandssemester auch nicht sprichwörtlich ins Wasser fällt solltest Du, vor allem für Reisen nach Asien, die besten Reisezeiten herausfinden. Wenn Du beispielsweise die Wahl hast im Sommer- oder im Wintersemester zu verreisen, dann solltest Du unbedingt vorher die Tornado und Monsunzeit beachten! Bevor ich mir überhaupt die Gedanken zu Flügen nach Asien mache checke ich immer zuerst die besten Reisezeiten auf der Seite Beste-Reisezeit.org. Die Seite ist zwar etwas in die Jahre gekommen, liefert allerdings alle relevanten Wetterdaten und Wetterdiagramme. Ich habe euch dort mal beispielhaft Indonesien verlinkt. Dort seht Ihr dann, dass Ihr auf Sumatra im Februar den wenigsten Niederschlag und auf Bali im August am trockensten reisen könnt.

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